iShares Cup: Alinghi gewinnt in Kiel

Sunday, 31 August 2008


Der Wind war blies kräftig am letzten Tag des iShares-Cups in Kiel und entsprechend hoch war auch das Adrenalin! Die Rennen begannen kurz nach 14:00 Uhr bei stetem Wind von 15 Knoten und da die Startlinie praktisch an der Hafenmauer lag, war einzigartige Action garantiert! Alinghi, das den Tag mit einem Vorsprung von gerade einmal fünf Punkten in Angriff genommen hatte, belegte im ersten Rennen den 4. Platz und feierte anschliessend im zweiten Rennen einen Sieg. In diesem Rennen wurde Holmatro disqualifiziert und Team Origin musste mit einem Schaden aufgeben, nachdem es bei einer Boje zu einem Zusammenstoss gekommen war. Im dritten Rennen kam Alinghi auf Rang 2 und auch im vierten Rennen gab es wieder einen 2. Platz, nachdem Holmatro die Schweizer ganz am Schluss um wenige Sekunden bezwingen konnte. Die Rennen mussten für 30 Minuten unterbrochen werden, als ein Kreuzfahrtsschiff über die Strecke fuhr und die Teams machten sehr zur Freude der Tausenden von Zuschauern an der Mauer einige Einlagen, ehe das fünfte Rennen anstand. Im zweitletzten Rennen kam Alinghi auf Platz 6 und im letzten Rennen, das doppelt zählte, resultierte Platz 4. Alinghi kam so in der Endabrechnung auf Platz 1 und gewann den Anlass.

Alinghi.com sprach mit Ed Baird, der heute einen sehr ereignisreichen Tag hatte, letztlich aber triumphierte. Das Team gewann so in dieser Saison schon das dritte Rennen.

Der Anlass war ein riesiger Zuschauer-Erfolg – bist du vorher je vor so vielen Zuschauern gesegelt?

In einer Fernseh-Situation sind wir schon einmal vor so vielen Zuschauern gesegelt, aber noch nie live, es war fantastisch – man kann die Anfeuerungsrufe der Fans sogar beim Umrunden der Bojen hören – es hat grossen Spass gemacht, dass sie so engagiert mitgehen!

Es ist grossartig, die Rennen in solch unmittelbarer Nähe zu den Zuschauern auszutragen, aber wie bist du mit der Gefahr umgegangen, so nahe beim Ufer zu sein und dies mit so schnellen und so reaktionsfreudigen Booten?

Es ist sicherlich keine einfache Situation, so viele von diesen Booten in einem Rennen zu haben und mit ihnen auf einer solch kurzen Strecke in solch unmittelbarer Nähe zum Ufer zu segeln. Man muss die ganze Zeit hundertprozentig konzentriert sein; man muss nicht nur versuchen, herauszufinden, wie man am besten über die Rennstrecke kommt; diese Boote verlangen, dass man sich permanent konzentriert, sie können sonst in einem Sekundenbruchteil kentern. Insgesamt muss man konstant sein, durchhalten und wenn man vorne bleiben kann, wird es auch zu einem guten Ende kommen.

Bei einigen Bojen-Umrundungen standen einem heute die Haare zu Berge – speziell im zweiten Rennen, wo es am Gate zu einem Zwischenfall zwischen Team Origin und Holmatro kam. Was ist da passiert? 

Es war eine sehr unglückliche Situation für Team Origin; Holmatro kam von hinten an die Rundung und manövrierte sich in eine Position, aus der sie nicht mehr herausfanden; sie haben dann ein Loch ins Boot von Team Origin gemacht. Es tat uns sehr leid, dass Origin so ausgeknockt wurde – sie sind ein fantastisches Team, gegen das wir gerne segeln. 

Wie fällt der Vergleich bezüglich Kontakt mit dem Publikum aus gegenüber den America's-Cup-Booten, mit denen ihr mehr Erfahrung habt?

Na ja, der America's Cup macht etwas Ähnliches mit den Acts und anderen Anlässen, die wir auf die Beine gestellt haben und in denen viele Teams engagiert sind. Der einzige Negativpunkt beim America's Cup ist, wenn man ein Rennen weit von der Küste entfernt segeln muss, aber bei Alinghi haben wir immer versucht, die Rennen zum Publikum zu bringen, sie in Ufernähe zu segeln, so dass die Zuschauer vom Strand aus etwas sehen. Hoffentlich können wir dies auch in Zukunft so machen.

Werfen wir zum Schluss noch einen Blick nach Amsterdam, dem letzten Anlass im iShares-Kalender – bist du da schon gesegelt?

Ich habe einmal in Amsterdam Matchracing gemacht, auf den Kanälen mitten in der Stadtmitte, allerdings in America's-Cup-Modellbooten, mit den Fans, die von einer Brücke her zugeschaut haben! Es wird in diesen Booten sicherlich anders! Es wird mehr Wasser haben als mit den Modellbooten, aber nicht so viel mehr! Wir freuen uns darauf und sind glücklich, dass wir im Duell mit Team Origin um den Jahrestitel eine gute Ausgangslage haben.

Die heutigen Resultate:

Rennen 13: 1) Team Origin, 2) Oman, 3) JPMorgan, 4) Alinghi, 5) iShares, 6) Team Aqua, 7) Tommy Hilfiger, 8) Holmatro, 9) BT, 10) Volvo Ocean Race

Rennen 14: 1) Alinghi, 2) Team Origin, 3) Team Aqua, 4) BT, 5) iShares, 6) Tommy Hilfiger, 7) Volvo Ocean Race, 8) JPMorgan, 9) Oman, 10) Holmatro DSQ

Rennen 15: 1) Holmatro, 2) Alinghi, 3)BT, 4) Oman, 5) Team Aqua, 6) iShares, 7) Volvo Ocean Race, 8) Tommy Hilfiger, 9) JPMorgan, 10) Team Origin DNS

Rennen 16: 1) Holmatro, 2) Alinghi, 3) Volvo Ocean Race, 4) Team Aqua, 5) BT, 6) JPMorgan, 7) iShares, 8) Oman OCS, 9) Tommy Hilfiger OCS, 10) Team Origin DNS

Rennen 17: 1) Oman, 2) Tommy Hilfiger, 3) Holmatro, 4) Volvo Ocean Racing, 5) JPMorgan, 6) Alinghi, 7) Team Aqua, 8) BT, 9) iShares, 10) Team Origin DNS

Rennen 18: 1) iShares, 2) JPMorgan, 3) BT, 4) Alinghi, 5) Tommy Hilfiger, 6) Team Aqua, 7) Volvo Ocean Race, 8) Oman, 9) Holmatro, 10) Team Origin DNS

Gesamt-Rangliste

1)     Alinghi, 139 Punkte
2)     Team Origin, 137 Punkte
3)     Team Aqua, 119 Punkte

Das X40-Team von Alinghi

Ed Baird, Steuermann
Rodney Ardern, Grosssegel-Trimmer
Lorenzo Mazza, Trimmer
Piet van Nieuwenhuyzen, Bowman

iShares Cup fotos:

Last Updated ( Sunday, 31 August 2008 )